Und wie isses jetzt, das Schwangersein?
von zahlenzauberin
Ehrlich? Anstrengend. Aber auch schön, irgendwie, und aufregend.
Erstes Trimester (Schwangerschaftswoche 1 bis 12)
Aber mal der Reihe nach, grade am Anfang war studieren oder arbeiten verdammt schwierig. Ständig war mir schlecht, bloß übergeben musste ich mich nur einmal, und manchmal hab ich mir gewünscht ich könnte es, als roch plötzlich viel zu intensiv und schon war mir wieder schlecht. Hunger hatte ich in der Zeit gar keinen, und wenn dann nur auf bestimmte Dinge, die grade garantiert nicht im Haus waren. Und müde war ich, so fürchterlich müde. Dazu dieses Gefühlschaos, einerseits die Freude, schließlich haben wir uns das Kind gewünscht und dann hat auch noch so schnell geklappt, andererseits die Sorge ob das denn alles funktioniert, so wie wir uns das überlegt haben. Wie werden unsere Eltern und das restliche Umfeld reagieren, schließlich sind wir beide mitten im Studium. Und dann dieser komische Gedanke das da was in mir wächst. Und wenns mir dann mal so richtig gut ging, die Sorge ob ich mir das alles nur eingebildet habe und ich vielleicht gar nicht schwanger bin. Diese Sorge konnte dann wenigstens der erste Ultraschall, in der elften Woche, beseitigen, was da auf dem Bildschirm erschien war ganz eindeutig ein Kind, und ein ziemlich aktives noch dazu.
Und dann die Entscheidungen die man so früh schon treffen muss, will ich die Vorsorgeuntersuchungen bei meiner Gynäkologin machen lassen, oder bei einer Hebamme und gehe dann bloß zum Ultraschall zur Gynäkologin, oder gehe ich zu beiden abwechselnd. Was will ich überhaupt untersuchen lassen, Stichwort Pränatal Diagnostik? Ich habe mich für die Hebammenvorsorge entschieden und das ich nur das mache was in den Mutterschaftsrichtlinien drin ist. Alles was darüber hinausgeht nur wenn ein nennenswertes Risiko für mich, oder das Kleine besteht. Schließlich bin ich jung, gesund, schwanger und nicht krank. Und diesen Minimalkurs muss man dann ständig vor dem jüngeren Teil seines Umfeldes verteidigen. „Wie du gehst nur dreimal zum Ultraschall? Wie willst du denn dann wissen ob alles Ok ist?“. Erstens ich weiß es einfach, ja tatsächlich. Zweitens die erste Ultraschalluntersuchung war ja noch ganz spannend, aber schon bei der zweiten vor einer Woche wars doch eher langweilig, und ich bin bis heute der Meinung, dass Ultraschallbilder immer gleich aussehen, lauter Gummibärchen. Dann soll frau ständig irgendwelche Mittelchen nehmen, ich hab die ersten, empfohlenen, zwölf Wochen Folsäure, und als beim ersten Blutabnehmen rauskam das mein Hb-Wert nicht so der Renner ist ein paar Wochen Kräuterblut genommen(daraufhin lies dann auch meine ständige Müdigkeit nach), mehr nicht, und ich weigere mich strikt mehr zu nehmen, und dabei würden mir die Apotheker doch immer so gerne noch diese Kapsel oder jenes Pülverchen andrehen.
Zweites Trimester(Schwangerschaftswoche 13 bis 28)
Tja und dann sind plötzlich die ersten zwölf Wochen rum und schlagartig waren meine Beschwerden weg. Wie ausgeknippst, nicht das ich jetzt völlig beschwerdefrei wäre, aber sie sind doch erträglicher und ich kann das Kleine jetzt spüren, und das entschädigt doch gewaltig für den schlechten Schlaf, die Kurzatmigkeit, das Gefühl einem Walross immer ähnlich zu werden und das Karpaltunnelsyndrom.
Und jetzt ist endlich Zeit zum planen. Kinderwagen ja, nein, wenn ja welchen? Tragetuch? Stoff- oder Wegwerfwindeln? Kinderzimmer? Eigenes Bett, wenn ja wo?
Auch das Studieren fällt mir jetzt wieder leichter und ich habs sogar geschafft alles versäumte wieder aufzuholen, und gehe ganz zuversichtlich auf die Prüfungen in den nächsten Wochen zu.
Und sonst so?
Mein Leben hat sich irgendwie entschleunigt, obwohl das Studium jetzt wichtiger ist als je zuvor. Meine Prioritäten haben sich verschoben, und ich kümmere mich wieder mehr um mich. Ich habe Yoga für mich entdeckt und gehe wieder einmal die Woche schwimmen. Außerdem gucke ich meinem Körper zu wie er sich verändert, meine Brüste sind schon wahnsinnig gewachsen und auch der Bauch ist nicht ohne, und so sehr er im Weg ist, so sehr mag ich ihn.
[…] ist zum Glück wieder Ruhe eingekehrt. Grund genug für die Zahlenzauberin, nach all dem Trubel von ihren ersten Schwangerschaftsmonaten zu berichten. Wir wünschen weiterhin alles Gute und viel […]
Respekt, dass du das machst, ich würde mich neben dem Studium nicht trauen. Da ich aber langfristig schon Kinderwunsch habe, freue ich mich über jeden Erfahrungsbericht!
Liebe Grüße,
die poetin
Ich weis halt ehrlich nicht obs neben dem Job nicht noch viel schwieriger wäre, wenns mir im moment sehr schlecht geht bleib ich einfach daheim und lern irgendwas was sonst noch so auf der Liste steht, das ist im Job gar nicht so einfach oder wahrscheinlich eher gar nicht möglich. Auch während unserer Erziehungssemester können wir immer soviel weiter am unserem Studium machen wies uns grade passt, auch eher schwierig im Beruf. Und auch wenn wir nicht gleich einen Kita platz bekommen sollten, können wir uns die Betreuung dann so teilen das jeder noch wenigstens ein bischen vorran kommt. Man muss sich halt an den Gedanken gewöhnen nicht ganz so schnell fertig zu werden wie die anderen, aber wenn man mal noch vom finanziellen absieht (das ist wahrscheinlich einfacher wenn man schon arbeitet), spricht eigentlich wenig gegen ein Kind im Studium.
Achja und noch ganz wichtig, zumindest für uns, nie wieder wird es möglich sein uns so selbstverständlich, beide gleichberechtigt um das Kind und den Haushalt zu kümmern, wie jetzt wo wir beide studieren, und beide gleich viel oder wenig Zeit haben und gleich viel oder wenig flexibel sind.
Hallo Zahlenzauberin,
wünsche Euch alles Gute! Ich studiere auch noch und mein Sohn ist jetzt zweiundeinhalb Jahre alt. Kann Dir aus meiner Erfahrung nur zustimmen, dass die Flexibilität des Studiums ein riesengroßer Vorteil für die Familiengründung ist. Das erleichtert die gleichberechtigte Aufgabenverteilung enorm. Habe leider aber auch die Erfahrung gemacht, dass Gleichberechtigung selbst in dem studentischen Familienwohnheim, in dem ich wohne, oft nicht angestrebt wird. Als meine Partnerin und ich festgelegt haben, dass wir die Nächte über abwechselnd „Schicht“ haben, waren unsere Komilitonen sehr erstaunt und bis heute sind wir die einzigen in dem Wohnheim, die das so handhaben. Dabei ist es gerade während des Studiums einfacher, weil man zum einen die Flexibilität hat und zum anderen bestimmte Sachzwangargumente (gesichertes Einkommen durch 60-Stunden-die-Woche-Job) nicht angeführt werden können. Werde auf jeden Fall diesen Blog und Euren Weg weiterverfolgen. Viele Grüße!
Bei meiner ersten Schwangerschaft (vor 14 Jahren), hatte ich nicht nur studiert, sondern auch als Tutor gearbeitet. Ich weiss bis heute nicht, ob ich dass wirklich gut hinbekommen habe oder nicht, denn meine weitere Schwangerschaften waren so, dass ich das Gefühl hatte, ständig wichtige Dinge, Termine, Ereignisse zu vergessen…
Aber ich hatte drei Kinder auf der Welt gebracht, eh ich aufhörte, zu studieren. Und dass ohne die Unterstützung wie Henning beschreibt, denn mein Mann ging täglich arbeiten und schlief des Nachts, um tagsüber nicht auf der Arbeit einzuschlafen.
Ich kann aber nicht behaupten, dass diese Jahre wegen des Studiums schwierig gewesen wären, so hatte ich gute Unterstützung von meinem Mann (obschon er des Nachts schlief, er hatte viele Aufgaben im Haushalt gemeistert, damit ich auch einige Stunden schlafen, duschen, studieren oder sonst-noch-was konnte).
Ich wünsche Euch weiterhin eine sehr schöne Zeit!
Hallo Zahlenzauberin,
ich hoffe, es geht Dir und dem Baby gut – mache mir ehrlich gesagt Sorgen, weil Du nun schon so lange nichts mehr geschrieben hast…
Viele Grüße
Anja
P.S. Ich treibe mich seit einigen Jahren (und drei Kindern) viel hier rum:
http://www.babyzimmer.de